Walter Keiderling Klettersteig in Erlabrunn

Sonntag, 29.08.2010, das Wetter ist wieder mal gerade so wischi-waschi. Trotzdem fahren Anja, Wolfgang und Rainer nach Erlabrunn an den Nonnenfelsen, um den erst am 14. August 2010 eingeweihten „Walter Keiderling Klettersteig“ zu begutachten und natürlich auch zu begehen. Die Einfahrt zum Parkplatz ist in einer langgezogenen Kurve gegenüber dem ehemaligen, jetzt abgerissenen „Teumerhaus“ und ausgeschildert. Von dort zum Einstieg sind es dann keine 100 Meter mehr. Der Klettersteig hat eine Länge von ca.350m und überwindet einen Höhenunterschied von rund 50 Metern. Das Stahlseil ist straff gespannt und ausreichend dick. Die Verankerungen sind bombenfest und auch relativ eng gesetzt, um bei einem eventuellen Sturz (hoffentlich nicht) vor allem in der Vertikalen, größere Schäden bei Mensch und Material zu minimieren. Der Fels ist sehr griffig und auch bei Nässe noch relativ gut und sicher zu begehen. An den besonders exponierten Stellen sind außerdem genügend Trittbügel eingelassen. Um es gleich vornweg zu nehmen, die „Größeren“ haben es hier am Steig etwas einfacher als die „Kleineren“. Mitsteigende Kinder sollten deshalb nicht zu klein sein und auf jeden Fall extra abgesichert werden. Die Haupttrasse bis zur sogenannten „Burmabrücke“ ist durchgängig mit dem Schwierigkeitsgrad III bewertet. Nichtsdestotrotz stellte sich bei uns Dreien schon kurz nach dem Einstieg über die Leiter, ein gewisser „Aha“-Effekt ein. Ganz so pille-palle wie anfangs gedacht, war der Steig dann doch nicht und an manchen Stellen waren die Muckis ganz schön gefragt. Aber keine Bange, für technisch und kraftmäßig nicht ganz so versierte Geher und für doch etwas ängstlichere Gemüter, giebt es einen leichten „Fluchtweg“. Dieser Seitenausstieg macht die ganze Sache vor allem für Familien und Anfänger doch etwas überschaubarer. Die „Burmabrücke“ selbst ist eine kurze gesicherte Seilhängebrücke in einer für jeden erträglichen Höhe. Wer es bis hierher geschafft hat, braucht auch dann keine Schwindelattacken mehr zu befürchten. Wem aber das leichte Schwanken nicht ganz geheuerlich sein sollte, kann diese Stelle aber auch problemlos umgehen. Nicht das mir da noch einer seekrank wird und in die schöne Natur ko…! Gleich hinter der „Burmabrücke“ kommt dann das „Dicke Ende“, sprich Highlight der Tour. Hier schließt sich der Abschlußabstieg des Klettersteigs an. Senkrecht bis leicht überhängend geht es doch einige (ca. 10-12m ?) Meter abwärts zum Ausstieg. Die letzten ca. anderthalb Meter sind unter Umständen von etwas kleineren Personen nur mit ausklinken aus der Sicherung und nach unten zum Boden hangeln, zu bewältigen. Ansonsten könnte man sich selbst „hängen“, weil die Füße nicht bis zum Boden reichen. Ein kräftezehrendes wieder hochhangeln wäre dann die unausweichliche Folge. Oder man läßt sich von einem „Erntehelfer“ unter dem Gelächter der anderen wie eine reife Pflaume abpflücken. Ist dann zwar nicht ganz so elegant, geht aber auch. Die Abstiegswand wird mit der Schwierigkeit IV-V angegeben und ist nicht ganz ohne. Aber auch diese Stelle kann man völlig gefahrlos umgehen. Es braucht also keiner Bedenken zu haben, auf dem Felsen zu verhungern. Ohne zu hetzen und in aller Bequemlichkeit ist die Sache in ca. einer dreiviertel Stunde erledigt. Wir drei haben den Klettersteigsteig jedenfalls gut und ohne Probleme gemeistert. Und es hat uns sehr viel Vergügen bereitet. Da aber der Rainer den Rachen wieder mal nicht voll bekommen konnte, hat er gleich nochmal die Abstiegswand zurück, sprich nach oben gemacht. Und das trotz Verbot und Einbahnstraßenschild. Nur gut die „Pozilei“ war gerade nicht vor Ort. Wäre nur noch eines anzumerken: Man kann den Erbauern des Klettersteiges nur Lob zollen, welche es an diesem „Mittelgebirgsfelsen“ fertiggebracht haben, einen zwar relativ kurzen, aber doch anspruchsvollen und gut angelegten Klettersteig zu installieren. Auf jeden Fall ein großer Gewinn für die Region und den Bergsport. Erstaunlich, was man mit viel Engagement, Enthusiasmus und 10.000 Euro alles bewegen kann.

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