Eurovelo 6 in Frankreich

Schlösser, Geschichte, Natur und Kultur

Von Nantes bis nach Straßburg führt der Eurovelo 6 einmal quer durch Frankreich über das Tal der Loire, dem Canal du Centre in Burgund, durch die Täler der  Saône und der Doubs sowie entlang des Rhein-Rhone-Kanals. Mit ein paar Abstechern kommen schnell 1500 km zusammen, die sich jedoch auf den überwiegend gut bis sehr gut ausgebauten Radwegen angenehm zurücklegen lassen.

Mitte Juni hat es sehr viel geregnet und den Rhein zwischen Kehl und Straßburg über die Ufer treten lassen. Die Promenade war gesperrt, den Enten hat es aber nichts ausgemacht.

Das Elsass wartet mit allerlei kulinarischen Spezialitaten und Naschereien auf die Gäste von nah und fern. Ideal um sich vor der langen Tour noch etwas zu stärken!

Das Liebfrauenmünster zu Straßburg ist ein sehr imposantes Bauwerk, deren schlichte Größe kaum zu fassen ist. Mit etwas Abstand kommt man der Sache näher.

Die Schwalbennestorgel und die große Rosette beeindrucken im Innenraum des römisch-katholischen Gotteshauses, welche zu den bedeutensten Kathedralen zählt. Ein guter Ort um kurz inne zu halten.

Mit dem TGV kommt man schnell, bequem und günstig von Straßburg nach Nantes. Die Fahrt dauert nur fünfeinhalb Stunden.

Gleich von Beginn an muß man sich an die großen Loirebrücken gewöhnen, welche man nicht immer auf dem Fußweg überqueren kann. Manchmal glich die Überfahrt einem Ritt auf der Kanonenkugel, vor allem wenn die Brummis an einem vorbeirauschten.

Wenn man an der Loire entlang fährt ist auffällig, dass es keinen Schiffsverkehr gibt. Der große Strom ist einfach nicht tief genug für die modernen Schiffe.

Das bekannte Kultur-Café Lenin auf der Insel Chalonnes hatte leider noch nicht offen. Der Betrieb mit Ausstellung, Kleinkunst etc. startet erst zum Ende des Monats Juni.

Ab und zu war doch etwas Kreativität gefragt, da aufgrund der Regenfälle in den vergangenen Tagen einige Radwegebereiche überflutet waren. Meist war jedoch eine Möglichkeit, die Strecke zu umfahren, schnell gefunden.

Das nenne ich doch einmal eine schöne Auffahrt auf das Grundstück.

Auch das ist eine schöne Maßnahme der Stadtväter und Stadtmütter von Saumur um dem Regen ein Schnippchen zuschlagen. Und es hat wirklich geholfen. Es wurde von Tag zu Tag sonniger und wärmer.

Saumur hat ein schönes Schloss und eine nette Altstadt. Darüber hinaus ist es Zentrum eines großen Weinanbaugebietes.

Die Abtei Fontevrault war ein gemischtes Kloster, welches um das Jahr 1100 gegründet wurde. Die Grabplastiken, welche in der Zeit hergestellt wurden, als die Betroffenen gestorben sind,  beeindrucken sehr. Oben liegen Eleonore von Aquitanien und Heinrich II. von England, auf dem unteren Foto sieht man das Grabmal von Isabella von Angoulême und Richard Löwenherz.

Wein wird auf großen ebenen Flächen angebaut. Es ist alles hoch mechanisiert und die Arbeit im "Weinberg" nicht so mühevoll wie bei uns an den Hängen der Elbe oder Unstrut.

Dieses Schloss in  Rigny-Ussé soll den Schriftsteller Charles Perrault zur französischen Version von Dornröschen inspiriert haben. Kann man sich - meine ich - gut vorstellen!

Auch unsere Nachbarn machen sich viele Gedanken darüber, warum die Wirtschaft so funktioniert, wie sie gerade funktioniert.

Das Schloss Amboise und das Herrenhaus Clos Lucé waren durch einen 500 m langen Tunnel verbunden. Leonarndo da Vinci verbrachte in diesem Herrenhaus seinen Lebensabend.

Schloss Chambord, in einem riesigen Wildgehege gelegen, als Prunk- und Jagdschloss errichtet, ist das wohl prächtigste Schloss an der Loire. Ja prächtig, aber praktisch kaum bewohnbar, da ein Bauwerk mit rein symbolhafter Bedeutung. Auch die Mückenplage bekam man trotz Trockenlegung der Sümpfe nie richtig in den Griff. Anfahrt, die Architektur mit der doppelläufigen Treppe etc. begeistern. Man munkelt Leonardo da Vinci wäre ein geistiger Vater des Baus, bewiesen ist dies jedoch nicht.

Camping als Fahrradtourist in Frankreich ist - zumal in der Vorsaison - ein sehr preiswertes Vergnügen. Selbst 5 Sterneplätze mit Restaurant, Schwimmbad & Co. bieten eine Übernachtung für schmales Geld an.

Nicht oft waren die Einkaufsmöglichkeiten so gut ausgeschildert wie hier. Genau wie in Deutschland sterben die Lädchen in den kleinen Orten Frankreichs aus.

Wochenmärkte in den größeren Städten sind auch eine gute Möglichkeit, um neuen Proviant einzukaufen.

Nach einem ausgefüllten Tourentag darf es auch einmal eine gute Flasche Wein aus der Region sein, um den Abend ausklingen zu lassen.

Langsam kommt man dem Land von Jeanne d' Arc näher, die während des Hundertjährigen Krieges einen Sieg über die Engländer und Burgunder errang.

Am Canal latéral à la Loire führt der Radweg entlang von Schleusen und Kanalbrücken.

Franzosen lieben Kreisverkehr. Man braucht eine Weile, bis man sich daran gewöhnt. Wichtig ist, per Handzeichen anzuzeigen, wie lange man mitkreiseln möchte.

Wie dieses Spiel ausgegangen ist, wissen wir inzwischen!

Frankreich setzt weiter auf Atomkraft. So ist es nur normal, dass der Radweg auch an einem der vielen Atomkraftwerke vorbeiführt.

Burgund ist auf weiten Strecken noch sehr ländlich geprägt.

Mich haben die Kanalbrücken in Frankreich sehr fasziniert. Sie werden heute vielfach von Ausflugsschiffen und Urlauberbooten genutzt.

Die Wegebezeichnungen wechseln. Der Eurovelo 6, die Verbindung zwischen Atlantik und Schwarzem Meer, zieht sich jedoch durch wie ein roter Faden.

Der Rhein-Rhone-Kanal begleitet mich auf einigen Etappen und führt zuletzt zurück in das Zentrum von Straßburg.

Navi brauchte ich für die Tour keines. Eine Karte für die Übersicht und das Auffinden der Zeltplätze genügte völlig. Der Eurovelo ist sehr gut ausgeschildet.

Durch den französischen Jura führt der Radweg an den Ufern der Doubs entlang.

Es gibt nicht nur Kanalbrücken, sondern auch Kanaltunnel, wie hier der Tunnel von Thoraise. Dieser ist 185 m lang und wurde 1850 erbaut.

Besançon beeindruckt durch die militärischen Befestigungsanlagen, die zum Welterbe gehören. Hier ist Victor Hugo geboren, man kann das Geburtshaus besichtigen. Und es gibt noch Bauwerke aus der Römerzeit zu bewundern.

Entlang der Doubs führt der Radweg weiter nach Mulhouse und Basel. Ich radle in Richtung Elsass und unternehme einen Abstecher nach Colmar.

Nachdem ich die Grenze zum Unterelsass überschritten oder besser überfahren habe, schließt sich der Kreis der Tour in Straßburg.

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