Metropolen, Wasserwildnis und Ostseeküste von Henry Bartsch
Immer am Wasser entlang war das Motto der diesjährigen Radreise, welche auf dem internationalen Radweg Berlin-Kopenhagen und dem Ostseeküstenradweg entlang führte. Kulturzentren wechselten sich mit tollen Landschaften ab und die Wetterkapriolen ließen oft das Fotografenherz höher schlagen und den Camper ein bischen zweifeln.
Der Radurlaub beginnt mit einer kleinen Besichtigungsfahrt auf dem Rad in Berlin. Bei einer Strecke von knapp 15 Kilometern erhält man einen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Ausgangspunkt ist das Jugendgästehaus am Hauptbahnhof, welches zentral gelegen und preiswert ist. Das Wetter zeigt sich leider noch etwas bescheiden.
Über den Spandauer Schifffahrtskanal kommt man schnell ins Grüne. Der Weg führt ein Stück auf dem Mauerradweg entlang. In Hennigsdorf kann man einen alten Grenzwachturm besichtigen. Nach ca. 50 Kilometern erreicht man dann das sehenswerte Oranienburg mit Schloss und Park.
Die zweite Etappe führt zunächst am Oder-Havel-Kanal entlang, dann durch Zehdenick in die Tonstichlandschaft und den stillen Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Von hier passiert man die Schreibstube des Weihnachtsmanns um in Fürstenberg das herrliche Seenpanorama zu geniessen.
Der große Stechlinsee, die Mecklenburger Seenplatte und ein Abstecher in die Residenzstadt der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz Neustrelitz stehen heute auf dem Tourenplan. Zwischen den traumhaften Gewässern verstecken sich einige knackige Hügel, die den Puls nach oben treiben. Das Panorama auf den Käbelicksee am Ende des Tages entschädigt für die Mühen und das wechselhafte Wetter der heutigen Etappe.
Die vierte Etappe führt zunächst zur Havelquelle. Von hier geht es weiter nach Ankershagen, wo Heinrich Schliemann, Entdecker der Altertumsstadt Troja und des Schatzes des Priamos, einen Teil seiner Kindheit verbracht hat. Das dortige Museum zeigt das bewegte Leben des Kaufmanns, Sprachgenies und romatischen Visionärs. Über Waren an der Müritz geht es dann weiter zum heutigen Etappenziel nach Jabel.
Höhepunkte der heutigen Etappe sind der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide mit dem alten Baumbestand, der wunderschön in einer Bucht gelegene Ort Krakow am See mit den reetgedeckten Bootsschuppen und das Etappenziel, die Barlachstadt Güstrow mit Schloss, Dom und sehenswerter Altstadt.
Die Stadt Güstrow lohnt einen ausgiebigen Besuch, inbesondere die Arbeiten von Ernst Barlach. Dessen bekanntestes Werk ist "Der Schwebende", eine Bronzeplastik zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs, welche in den Zeiten des Nationalsozialismus als entartet galt. Weiter finden sich schöne Backsteingotik und Bürgerhäuser verschiedener Stilepochen im Stadtzentrum. Über Bützow- die Hälfte der Strecke zwischen Berlin und Kopenhagen ist geschafft - und Schwaan geht es nach Rostock und weiter an die Küste auf den Zeltplatz in Markgrafenheide.
Die erste Tagesaufgabe besteht darin, in dem weitläufigen Überseehafen in Rostock den richtigen Fährterminal ausfindig zu machen. Nachdem das gut gegangen ist, geniesst man eine schöne zweistündige Fährfahrt nach Gedser. Dänemark empfängt uns mit heftigem Regen, der erst am späten Nachmittag nachlässt. Die Route selbst führt immer nahe der Ostseeküste entlang. Der Abend verwöhnt wieder mit einem schönen Sonnenuntergang.
Die heutige Etappe beginnt mit Regen, welcher sich im Tagesverlauf ordentlich steigert. Die Besichtigung der Fanefjordkirche mit den bunten Fresken sichert eine interessante und vor allem trockene Rast. Weiter geht es über Stege und - mit viel Mühe - die Königin Alexandrine Brücke auf die Insel Seeland. In Præstø hört der Regen auf und am Abend kann sogar das nasse Zelt abtrocknen.
Über das Kloster Vemmetofte führt die Tour über den kleinen Ort Rødvig zum Pflichtstopp in Højerup, wo unterhalb des Dorfes eine kleine Kirche spektakulär auf einem Felsen sitzt. Über einen Abstecher zum Schloss Vallø wird das Etappenziel, die mittelalterliche Stadt Køge erreicht.
Die letzte Etappe auf dem Radweg Berlin Kopenhagen verläuft im Küstenhinterland und trifft in Greve Strand wieder auf das Meer. In Kopenhagen schliesst sich ein Besichtigungstag an. Dann geht es weiter über die Öresundbrücke, Malmö und Trelleborg nach Sassnitz auf Rügen. Mit allen Abstechern zu interessanten Orten neben der Radroute sowie einigen Irrungen und Wirrungen stehen bis Kopenhagen 761 km auf dem Tacho.
Die Große Stubbenkammer, das Fischerdörfchen Vitte und Kap Arkona sind die Höhepunkte der heutigen Etappe. Das Wetter trägt mit viel Sonnenschein zu einem gelungenen Radtag bei. Am Ende der Etappe in Schaprode erleben wir wieder einen unvergesslichen Sonnenuntergang.
Von Schaprode bietet es sich an, mit der Fähre nach Hiddensee überzusetzen und den ganz besonderen Charme auf dem "Sötes Länneken" (das süße Ländchen, wie es von den Einheimischen liebevoll genannt wird) zu geniessen.
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