Schleißknipfltour

Radfahren zwischen Regnitzlosau und Rehau, 06.10.2024

Die Schleißknipfltour - Radrunde zwischen Regnitzlosau und Rehau, 06.10.2024

"Schleißknipfl" (Schleußknüppel) wurden früher die Rehauer Bewohner genannt. Sie haben in früherer Zeit Holz über die Rehauer Wasserwege geschmuggelt. So erfahren wir es von der Webseite der Gemeinde Regnitzlosau. Dazu wurden die landschaftlichen, kulinarischen und kulturellen Schönheiten zwischen beiden Orten besonders hervorgehoben. Grund genug für uns die Räder erneut im Frankenland rollen zu lassen.

 

Auch in Regnitzlosau findet sich ein zentral gelegener Parkplatz mit hilfreichen Informationen für Wanderer und Radfahrer. Auf dem Weg nach Draisendorf wird der Radweg ausgebaut, am Eingang des Ortes begrüßt uns eine schöne Rasthütte mit Getränken für durstige Touristen. Die Bezahlung erfolgt über eine Kasse des Vertrauens. Eine schöne Idee! Das ebenfalls dort befindliche Motorradmuseum besuchen wir ein andermal.

 

Weiter geht es über Kautendorf und Wurlitz nach Rehau. Nach einem verheerenden Stadtbrand 1817 wurde die Stadt nach einem geometrischen Muster neu aufgebaut. Rehau ist die einzige Modellstadt Bayerns. Sie ist geprägt durch breite, schnurgerade Straßen, die rechtwinkelig von Querstraßen geschnitten werden. In der Mitte findet sich ein weiter freier Platz. Hier rasten wir kurz. Bisher hierher verlief die Tour auf Radwegen und kleinen Sträßchen ohne nennenswerte Steigungen.

 

Durch den Rehauer Forst führt uns die Strecke auf guten Waldwegen zu den Franzosengräbern. 1813 wurden zwei französische Soldaten, die auf dem Rückzug von der Völkerschlacht bei Leipzig waren und auf ihrem Heimweg in Faßmannsreuth den Tod fanden, im nahen Wald begraben. Bis heute werden die Gräber gepflegt!

 

Den Einkehrschwung nehmen wir im Gasthof Raitschin bei Schäufele mit Kloß und einem Zoigl. Von hier haben wir eine grandiose Panoramaaussicht auf Regnitzlosau und weit hinüber bis zum Fichtelgebirge und den Frankenwald. Bis zu unserem Startpunkt in Regnitzlosau können wir mit vollem Bauch die Füße hochlegen, es geht nur noch bergab.

 

Zum Schluss klopfen wir noch an der Pfarrkirche St.-Aegidien an. Uns beeindruckt das Schnitzwerk, der spätbarocke Kanzelaltar von Wolfgang Adam Knoll, aufgestellt im Jahr 1743 und die ausdrucksvolle Kassettendecke. Die Kirche gehört zu den schönsten Sakralbauten des nordöstlichen Bayern.

 

Unser Fazit: eine sehr abwechslungsreiche Tour, welche den vielseitig interessierten Radtouristen anspricht. Die Tour ist nicht gesondert ausgeschildert, sondern verläuft meist auf vorhandenen Radwegen. Die Orientierung ist deshalb unproblematisch. Ohne größere Steigungen und mit 31 Kilometern Länge bleibt genug Zeit für Entdeckungen links und rechts der Strecke.

 

                                                                                               (Text + Fotos: H. Bartsch)

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